7 Content-Arten für mehr Interaktion in der Facebook-Gruppe

Mitte 2017 hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg seine Ziele für das größte soziale Netzwerk der Welt neu definiert: Unter dem Motto "Bring the world closer together" (übersetzt: Die Welt näher zusammenbringen) kündigte Zuckerberg an, die Bedeutung von Facebook-Gruppen zu stärken und so dem klassischen Bedürfnis von Menschen nach Gemeinschaft und Community entgegenzukommen. Den Worten von Zuckerberg sind mittlerweile Taten gefolgt. Der Facebook-Algorithmus zeigt Beiträge in Gruppen weit prominenter als zuvor im Newsfeed. Administratoren und Mitglieder können zudem neue Features nutzen, die insgesamt zu mehr Interaktion in der Facebook-Gruppe beitragen.

Für dich und dein Internet-Projekt bedeutet diese anhaltende Entwicklung, dass Facebook-Gruppen mehr und mehr Potenzial für die Gewinnung von Neukunden und die Kundenbindung bieten. Das funktioniert allerdings nur, wenn in deiner Facebook-Gruppe auch attraktive Inhalte zur Kommunikation anregen und sich die Gemeinschaft ernst genommen fühlt. Deshalb ist es wichtig, sich einmal die möglichen Formate von Beiträgen in Facebook-Gruppen genauer anzuschauen und sich Gedanken dazu machen, wie sich aus dem Mix der aktuell sieben Content-Arten ein spannender Feed kreieren lässt.

Texte und Bilder in Facebook-Gruppen posten

Die wohl immer noch am häufigsten verwendete Content-Art bei Facebook - und damit auch in Gruppen - sind Texte und Bilder, oft miteinander kombiniert.

  • Du als Gruppen-Admin entscheidest, wer in deiner Gruppe posten darf.
  • Generell sollte das Posten von Beiträgen nicht nur Admins und Moderatoren (Community-Managern) vorbehalten sein, denn dann fühlen sich die Mitglieder ausgeschlossen.
  • Empfehlenswert ist aber, Posts nicht automatisch freizuschalten, sondern sie individuell zu prüfen, damit kein Spam oder andere unangemessen Inhalte deine Gruppe belästigen.
  • Dieser Check geschieht idealerweise zeitnah, denn wenn ein Mitglied seinen mit Herzblut erstellen Post nicht schnell live sieht, setzt Frust ein.
  • Du hast zudem die Möglichkeit, vertrauensvollen Mitgliedern das Recht zuzuteilen, Posts auch ohne Vorabprüfung direkt zu veröffentlichen.

Fotos, Illustrationen und andere Bilder haben häufig Hingucker-Charakter und animieren, zumindest den Like-Button zu drücken oder ein Smiley zu vergeben. Hier kannst du beispielsweise deine Produkte ansprechend präsentieren oder Gruppen-Mitglieder zeigen selbst, wie sie in ihrem Alltag dein Produkt entdeckt oder eingesetzt haben. 

Mit Texten lassen sich etwa Gebrauchsanleitungen oder News gut transportieren, oft entwickelt sich dazu eine Diskussion. Schon ist das Ziel erreicht, aus einer vermeintlichen One-Man-Show die Grundlage für Interaktion zu machen. Viele "normale" Gruppen-Mitglieder freuen sich übrigens, wenn der Admin oder Moderator selbst aktiv an der virtuellen Runde teilnimmt und damit Respekt und Zugehörigkeit demonstriert. Arroganz oder Ignoranz von den Gruppen-Leadern hingegen vermitteln ein Von-oben-herab-Gefühl. Facebook-Gruppen:

Videos und Live-Videos

Der Trend hin zum Bewegtbild in sozialen Netzwerken geht auch an Facebook nicht vorbei. Das Produzieren von Videos ist aber, wenn sie professionell wirken sollen, aufwendig und damit teuer. Doch vielleicht kannst du Filmstudenten dazu bewegen, ihre Praxisübungen mit deinem Produkt, deiner Dienstleistung zu verbinden? Das schnell gedrehte Smartphone-Video, das etwa einen Blick hinter die Kulissen zeigt, ist eine andere Option. Nur vor langweiligen Videos solltest du dich hüten - wer will beispielsweise schon eine mehrminütige Rede bei Facebook schauen? Das Motto "Kinder und Tiere ziehen immer" gilt auch für Videos in Facebook-Gruppen, kurz und knackig ist besser als lang und langweilig.

Live-Videos haben das große Plus, dass die Gruppen-Mitglieder in Echtzeit informiert werden, wenn sie laufen. Trotzdem darfst du ruhig vorher ankündigen, wenn absehbar ist, dass du morgen oder in einer Stunde live gehen wirst. Dadurch erhöht sich die Chance auf mehr Zuschauer. Das Enthüllen eines neuen Designs, die Begrüßung eines prominenten Gasts, ein Rekordversuch - denk einfach vor dem Live-Video darüber nach, ob dir dazu ein neugierig machender Titel einfällt. Dann eignet sich der Moment wahrscheinlich für ein Live-Video, sonst eher nicht. Nach der Übertragung entscheidest du, ob das Live-Video in deiner Facebook-Gruppe archiviert wird oder nicht.

Watch Parties - das neue Feature für Interaktion in der Facebook-Gruppe

Der Idee, in einer Community in Echtzeit zu kommunizieren, hat Facebook 2018 das Werkzeug von Watch Parties an die Hand gegeben. Hier wird im Grunde das kopiert, was früher einmal "Wetten, dass ...?" am Samstagabend oder große Fußballspiele im Fernsehen immer noch sind. Zu einem im Vorfeld bekannten Zeitpunkt trifft sich die Facebook-Gruppe, um gleichzeitig Internet-Fernsehen zu gucken und darüber zu diskutieren. Damit das niemand verpasst, solltest du mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf Werbung für die Watch Party machen und vielleicht auch fragen, ob zu dem gesetzten Thema die Community Video-Vorschläge hat.

  • In einer Playlist reihst du Videos aneinander, die bei der Watch Party laufen sollen.
  • Momentan kannst du dort aber keine Videos aus Fremdquellen einsetzen, sondern bist auf Material beschränkt, dass live entsteht oder schon bei Facebook vorliegt.
  • Der Diskussionsstrang wird rechts vom Video eingeblendet, hier findet das hoffentlich angeregte Gespräch statt.

In den USA haben sich nach Beobachtungen des Business Insider einige Watch Parties schon als erfolgreich bewiesen. So könnten beispielsweise vor dem Beginn der Sportsaison Highlights der vergangenen Spielzeit Anlass für eine Watch Party sein oder Kochvideos, bei denen Gleichgesinnte sich über Details austauschen. Die Watch Party in einer Facebook-Gruppe geschieht im hier und jetzt, sie ist nicht archivierbar, profitiert aber von der prominenten Platzierung im Newsfeed.

Treffen planen mit der Facebook-Gruppe

Content-Art Nummer vier in Facebook-Gruppen ist das Erstellen einer Veranstaltung. Dort wird üblicherweise ein Treffen in der Realwelt angeregt, etwa zum Firmenjubiläum, für ein Konzert oder auch einfach zum Grillen. Hier hast du die die Chance, Gruppen-Mitglieder persönlich kennenzulernen. Für die Daheimgebliebenen ist es ratsam, das Treffen mit Fotos und vielleicht sogar einem Live-Video zu dokumentieren, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. Du kannst zudem die Community ermutigen, selbst lokale Treffen zu planen und solche Veranstaltungen beispielsweise mit Give-Aways zu unterstützen. Hier jedenfalls wird aus der virtuellen Gruppe eine Gemeinschaft im klassischen Sinn mit all ihren Emotionen.

Umfragen in Facebook-Gruppen

Facebook stellt Gruppen ein Umfrage-Tool zur Verfügung, mit dem sich schnell ein Meinungsbild erstellen lässt: Wie findest du das neue iPhone? Wer wird deutscher Meister? Welches Thema sollte die nächste Watch Party haben? Diese Funktion ist nativ eingebunden und eignet sich gut dafür, Stimmungen einzufangen und daraus Schlüsse für die eigene Content-Strategie zu ziehen. Falls du bemerkst, dass sich zu einem anderen Post eine lebhafte Diskussion entwickelt, könnte das auch ein guter Aufhänger für eine Umfrage sein.

Verkaufsangebote erstellen in Facebook-Gruppen

Auch wenn du beim Begriff "Verkaufsangebot" innerlich schon frohlockst - sei vorsichtig mit dieser Option. Wenn du deine Facebook-Gruppe ständig damit penetrierst, wird aus einer Gemeinschaft eine Verkaufsveranstaltung.

  • Sparsam dosiert mit Sonderangeboten nur für Gruppen-Mitglieder oder dem exklusiven Vorverkauf von neuen Produkten machen Verkaufsangebote in Facebook-Gruppen Sinn.
  • Echter Mehrwert wird auch dann geboten, wenn du der Community erlaubst, gebrauchte Ware untereinander zu handeln.

Aber pass wirklich auf: Zuviel Kommerz zerstört das Community-Gefühl. Deine Facebook-Gruppe trifft sich online eigentlich nicht zum Einkaufen, sondern zum Klönen, für Entertainment und Gedankenaustausch. Zu deinen Angeboten führst du sie über weit subtilere Kanäle.

Nach Empfehlungen fragen - hier hilft die Community

Manche Facebook-Nutzer haben die Funktion "Nach Empfehlungen fragen" noch nie benutzt. Dabei ist sie besonders stark darin, das eigentliche Ziel einer Community zu verwirklichen, sich mit Rat und Tat beizustehen. Du als Admin darfst also Gruppen-Mitglieder ruhig darauf hinweisen, bei entsprechenden Posts auch das Tool "Nach Empfehlungen fragen" einzusetzen. Dieses punktet mit der Darstellung auf Karten - also wird automatisch angezeigt, wo etwa der Shop seinen Sitz hat, in dem es ein bestimmtes Produkt zu kaufen gibt oder welcher Zahnarzt in der Umgebung auch am Wochenende arbeitet.

Fazit: Der Content-Mix belebt Facebook-Gruppen

Wie im Sportverein oder der Familie wechseln sich bei der menschlichen Kommunikation Momente ab, in denen ein einzelner Witze erzählt und die anderen lachen, mit Situationen, in denen diskutiert oder geholfen wird, man zusammen Fernsehen guckt oder einfach Ideen teilt. Facebook bildet diese Vielfalt in den verschiedenen Content-Arten für Facebook-Gruppen ab und du tust gut daran, bei deinen Einfällen zu prüfen, in welchem Format sie am besten aufgehoben sind. So machst du aus einer Facebook-Gruppe ganz gezielt eine aktive Community.

Übrigens: Wenn du gerade erst mit deiner Community auf Facebook gestartet bist, dann schau dir auch unsere anderen Beiträge an, in denen wir dir zeigen, welche Grundfunktionen für Gruppen es gibt und mit welchen Tools für den laufenden Gruppenbetrieb du deine tägliche Arbeit vereinfachen kannst

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