Dein perfekter Pin auf Pinterest

Mit jedem Post bei Facebook, mit jedem Tweet bei Twitter ist bei Profi-Nutzern wie dir die Hoffnung verbunden: Möge dieser Beitrag doch viral gehen und die Bekanntheit meines Unternehmens oder Projekts schlagartig vergrößern. Grundsätzlich unterscheidet sich Pinterest hier gar nicht von den anderen sozialen Netzwerken - auch bei Pinterest möchtest du natürlich, dass dein Content so viele Menschen erreicht wie nur möglich. 

Ein perfekter Pin auf Pinterest ist jedoch weder Glück noch Zufall. Der natürliche Ansatz dafür ist es, Inhalte zu kreieren, die in all ihren Details der Perfektion nahe kommen. Welche Regeln du dabei in der Praxis beachten solltest, erklären wir dir in diesem Beitrag unserer Pinterest-Serie, von Fragen zum Bild über Tipps zu Texten bis hin zur allgemeinen Strategie in Sachen Pinnen.

Das Bild bei Pinterest - Dreh- und Angelpunkt eines jeden Pins

Pinterest basiert auf visuellen Reizen und dementsprechend ist das Bild, mit dem dein Pin für sich selbst wirbt, der zunächst entscheidende Faktor für den Erfolg eines Pins. Bild bedeutet übrigens in diesem Zusammenhang nicht zwingend ein Foto. Es gibt Infografiken, die bei Pinterest atemberaubend Dynamik entwickelt haben. Auch Zeichnungen, Comicbilder und andere Illustrationstechniken punkten häufig überdurchschnittlich, gerade weil sie aus dem von Fotos beherrschten Feed hervorstechen. Wie du Themen identifizierst, die du bebildern kannst, haben wir dir schon im Beitrag zur Content-Strategie bei Pinterest erläutert. 

Jetzt also die Grundregeln zu Motiven, Formaten und mehr:

  • Ohne hochaufgelöstes Material, das förmlich ins Auge springt, vergeudest du nur Zeit beim Kreieren von eigenen Inhalten bei Pinterest.
  • Im Bestfall hast du bereits tolles eigenes Bildmaterial zur Verfügung. Das kann auch aus dem Archiv stammen, für Pinterest wird es eh neu aufpoliert.
  • Falls möglich und nötig, investierte du jetzt sonst Zeit und Geld darin, deine Content-Ideen zu bebildern. Exklusives Material ist selbstverständlich Best Practice.
  • Notfalls bedienst du dich an Stockfotos. Achte aber darauf, dass du wirklich die Rechte zur kommerziellen Nutzung und Veränderung dabei sicherst. Nutze deshalb vorsichtshalber auch keine Stockfotos mit Gesichtern.

Während du in den visuellen Datenbanken nach für Pinterest geeigneten Bildern suchst, ist es nützlich, folgende Infos im Hinterkopf zu behalten:

  • Pinterest ist nicht Instagram - tatsächlich werden Bilder ohne Gesichter hier rund 23 Prozent häufiger repinnt als solche mit Gesichtern.
  • Helle Bilder mit warmen Farben werden wesentlich häufiger repinnt als solche mit dunklen Farben.
  • Pinterest mag Farbigkeit, schwarz-weiße Bilder schneiden durchschnittlich zehnmal schlechter beim Repinnen ab.
  • Die Nutzer von Pinterest bevorzugen scharfe, glatte Bilder. Optische Spielereien mit Filtern und gewollter Grobkörnigkeit sind daher nicht empfehlenswert.
  • Stichwort Farbsättigung: 50 Prozent ist der optimale Werte, sie werden viermal so oft repinnt als solche mit 100 Prozent Farbsättigung.

Du hast jetzt zumindest eine Handvoll Bilder, die du für deine Pins optimieren möchtest. Wie gehst du weiter vor?

  • Zuschneiden auf das richtige Format: Pinterest ist ursprünglich für Bilder im Hochformat konzipiert, erst seit kurzer Zeit werden auch quadratische Fotos à la Instagram zusätzlich sorgfältig eingepflegt. Querformat ist bei Pinterest zwar technisch möglich, sieht im Feed aber nicht gut aus, weil es auf Hochformat gestaucht wird. Daran liegt es auch, dass normale Videos im TV-Format bei Pinterest allenfalls ein Nischen-Dasein spielen.
  • Pinterest spricht selbst Empfehlungen zum genauen Format aus. Derzeit ist 2:3 mit 1000 * 1500 Pixeln der Richtwert. Abgelöst durch diesen Standard wurde 600 * 900 Pixel und im Grunde auch das Format 4:5. Hintergrund sind die Displays der neueren iPhones und seiner Konkurrenten. Pinterest wird zu 90 Prozent von mobilen Endgeräten genutzt.
  • Gerade bei Infografiken wird das Hochformat anders genutzt als bei Fotos. Pinterest stellt sogenannte lange Hochformate derzeit bis zu einer Größe von 600 * 1260 Pixel komplett im Feed ab, noch längere Pins werden aber brutal abgeschnitten.
  • Beim quadratischen Format gelten 600 * 600 Pixel. Sei wie bei langen Hochformaten darauf vorbereitet, dass die Auflösung auch hier von Pinterest schon bald heraufgesetzt werden dürfte, 1000 * 1000 Pixel beziehungsweise 1000 * 2000+ Pixel sind zu erwarten.
  • Wenn Pinterest selbst skaliert, sind die Ergebnisse meist wenig zufriedenstellend. Es wird von dann künstlicher Intelligenz gestaucht und geschnitten. Deshalb optimierst du am besten selbst mit einem Bildbearbeitungsprogramme deiner Wahl, bevor dein Material weiter verfeinert wird.
  • Zusätzlich baust du bitte dein Logo und gerne auch einen kurzen Text direkt ins Bildmaterial ein. Das Logo sorgt für Wiederkennungswert, der Text für Aufmerksamkeit. "Das ultimative Apfelkuchen-Rezept", "Spare doppelt" - kurze Headlines sind Salz in der Suppe. Dieser Text wird zwar nicht von Pinterest indexiert, aber er wirkt bei Betrachtern.

Überhaupt Text: Beim ersten Kontakt deines Pins mit den Betrachtern wird er außerhalb des eigentlichen Bilds allenfalls angerissen. Um ein perfekter Pin auf Pinterest zu werden braucht dein Content aber dennoch den gewissen Feinschliff auch in puncto Text.

Text als zweites Standbein des perfekten Pins

Es gibt sechs Schritte, die mit klar definierten Best Practices deinen Pin textlich mehr als nur abrunden. Denke also daran:

  1. Pinterest indexiert bereits den Bildnamen von hochgeladenen Illustrationen. Mit Bildnamen wie "01Dezember2018.jpg" wirst du nicht punkten. Stattdessen baust du besser schon Keywords in den Dateititel ein wie "Apfelkuchen_Perfekt.jpg". Das lohnt sich auch deshalb doppelt, wenn du deine Bilder von deiner eigenen Webpage zum Pinnen für Dritte anbietest.
  2. Bei Rich Pins kannst du eine eigene zusätzliche Überschrift wählen. Sie wird groß angezeigt und sollte natürlich mindestens eines deiner Keywörter enthalten.
  3. Der Beschreibungstext zu deinem Pin kann zwar theoretisch bis etwa 500 Zeichen haben. Prominent dargestellt werden bei den Pinterest-Apps aber nur 96 Zeichen und auch bei der Desktop-Anwendung allenfalls 192 Zeichen. Du hast also zwei kurze Sätze, um den Pin inklusive Link auf den Punkt zu bringen.
  4. Der Link, ebenfalls vollständig angezeigt, macht sich ebenfalls weit besser, wenn er Klartext transportiert. Linkverkürzer sperrt Pinterest nach Möglichkeit automatisch als Spam aus. Also immer einen Deeplink setzen, der auf die deiner Webpage, den Firmennamen und konkretes Unterthema schon in der URL hinweist.
  5. Hashtags sind hauptsächlich für aktuelle Aktionen interessant. Konzentriere dich beim Text zum Pin auf Volltext und Keywords in natürlicher Umgebung.
  6. Call to action funktioniert bei Pinterest gut. Deshalb versuchst du, in den kurzen Textfeldern immer dann, wenn es passt, ein "Jetzt mehr erfahren", "Sofort bestellen", "Hier aktiv werden" und ähnliche Aufforderungen unterzubringen.

Es wäre schade, wenn du das Potenzial von Bildern verspielst, an denen du konzentriert gearbeitet hast. Zum perfekten Pin gehört perfekter Text - manche Pinterest-Nutzer vergessen das aber. Phase Drei beim Erstellen deiner Pins mit Potenzial beschäftigt sich mit generellen Überlegungen dazu, wie die Plattform Pinterest tickt.

Dein perfekter Pin auf Pinterest: Wie oft, wann und was pinnen?

Du erinnerst dich: Pinterest belohnt Nutzer, die regelmäßig aktiv sind. Deshalb pinnst du täglich, mindestens fünf Pins und Repins täglich, besser zehn und mehr. Relativ schnell nimmt der sogenannte Smart Feed bei Pinterest dich dann ernst und zeigt deine Pins auch Nutzern an, die du noch gar nicht kennst. Der Algorithmus hinter dem Smart Feed orientiert sich dabei an den Vorlieben anderer Nutzer, die sowohl visuell als auch vom Text ausgewertet werden. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang für dich zu wissen:

  • Die ersten fünf Pins am Tag werden bei Pinterest intern bevorzugt gewichtet. Der aufwändig selbst erstellte Content gehört deshalb immer an den Beginn der täglichen Pinterest-Zeit.
  • Zehn eigene Pins täglich zu erstellen ist eigentlich unrealistisch. Du kommst aber trotzdem auf Zehn Pins am Tag, denn du folgst dem Verhältnis 80 Prozent Repins zu 20 Prozent eigenen Pins, welches von Experten unisono empfohlen wird, Stichwort Paretoprinzip.
  • Eigene Pins sind auch Fundstücke aus dem Internet, die du mit Pinbeschreibung und Link aufbereitet hast. Ein komplett eigener Pin am Tag wäre prima.
  • Mehr eigene Pins als 20 Prozent im Vergleich zu all deinen Pin-Aktivitäten verkleinern sogar deine Reichweite. Pinterest geht dann von Spam-Gefahr aus, Repinnen hingegen weist auf natürliche Aktivität hin.
  • Als natürlich wertet der Algorithmus bei Pinterest es auch, wenn du mehrfach täglich (re)pinnst und nicht nur zu einer Uhrzeit. Abends und an den Wochenenden sind besonders viele Nutzer auf diesem Social Media Kanal unterwegs, daran kannst du deine Aktivitäten ausrichten.

Die genaue Uhrzeit und Wochentag für Pins sind dennoch bei Pinterest bei Weitem nicht so wichtig wie für einen Post wie bei Facebook und Instagram. Der Mehrwert deines Pins hat über mehrere Monate faire Chancen, sich im Algorithmus zu behaupten. Viel mehr Einfluss auf deine Pins hat, wo du sie genau pinnst:

  • Platziere deine originären Pins gleich auf mehrere deiner Pinnwände.
  • Deshalb hast du ja Pinnwände angelegt, die sich thematisch überschneiden, beispielsweise sowohl "Apfelkuchen aus aller Welt" wie auch "Obstkuchen für Kinder" und "Blechkuchen mit Obst". Dein Apfelkuchenrezept, optimal als Rich Pin gestaltet, kommt auf alle drei Pinnwände.
  • Wenn du Zugriff auf fremde Gruppenpinnwände hast, platziere deine perfekten Pins unbedingt auch dort, um schnell Reichweite zu erzielen. Wir haben noch einen Beitrag zum oft unterschätzen Thema Gruppenboards bei Pinterest in der Pipeline - bald dazu mehr.
  • Wer zuerst pinnt, profitiert am meisten: Falls Du neue Illustrationen auf deiner eigentlichen Webseite postest, solltest du sie auch als erster auf Pinterest platzieren - der Smart Feed goutiert das. Es wäre ärgerlich, wenn dir ein anderer Pinterest-Nutzer zuvorkommt und quasi die Lorbeeren dafür einheimst, den potenziellen Pin als erster entdeckt zu haben.

Okay, okay, die To-do-Liste für den perfekten Pin ist schon ziemlich lang geworden. Aber auch der Kontext ist wichtig, mit denen du deinen eigenen, exklusiven Pins den zusätzlichen Push verleihst:

  • Du reagierst auf Repins. Du kommentierst jeden Repin, über den du informiert wirst, und schreibst zumindest "Klasse, dass dir das auch gefällt" oder "Sieht toll aus auf deiner Pinnwand". Kommentare und Likes sind im Algorithmus bei Pinterest zwar weniger stark gewichten als in anderen sozialen Netzwerken, aber eben auch nicht unberücksichtigt.
  • Netter Seiteneffekt: Die anderen Nutzer freuen sich über deine Aufmerksamkeit und beginnen vielleicht, dir generell zu folgen.
  • Diese Chance steigerst du noch zusätzlich dadurch, dass du von ihnen Pins übernimmst und in deine Pinnwände repinnst. Zeige einfach, dass du aktiv bist und nicht nur herzloser Profi-Nutzer.
  • Aus Privatnachrichten ergibt sich schnell eine Kooperation - das ist besonders dann spannend, wenn deine Produkte oder Dienstleistungen gut zu den Angeboten passen, die ein anderer Business-Account vertreibt.

Kurzum: Pflege deine Pins, verfolge ihren Weg quer durch diesen Social-Media-Kanal und nimm direkt oder subtil Kontakt auf mit den Profilen, die deine Pins kreativ repinnt haben - denn damit tust du deinen Pins und deinem Community-Aufbau gleichzeitig Gutes. Wertvolle Informationen dazu, warum welcher Pin besser als ein anderer funktioniert, liefert dir zudem die genaue Betrachtung der Daten bei Pinterest Analytics. Ein perfekter Pin bei Pinterest ist nicht am nächsten Tag vergessen, sondern entfaltet seinen Long Tail Effekt über Monate.

Fallbeispiele für besonders erfolgreiche Pins

Läßt sich nun mit all diesen Stellschrauben, die wir zur Optimierung eines Pins gezeigt haben, der Erfolg vorhersagen? Die Experten sagen Jein. Denn zum einen ist der Algorithmus für den Smart Feed bei Pinterest nicht komplett entschlüsselt und wird ständig in Kleinigkeiten geändert. Zum anderen gibt es Pins, die zumindest auf den ersten Blick ein Momentum entfalten, das kaum jemand vorhergesagt hätte. Schauen wir uns zum Schluss doch deshalb einmal einige besonders erfolgreiche Pins aus dem Jahr 2018 an, bei denen deutlich wird, warum sie populär geworden sind:

  1. Beispiel-Pin Nr. 1 dreht sich um Duftöle. Der Pin stammt von dem Profil von Tamara Johnston, die gerade mal 430 Follower hat. Repinnt wurde der Pin aber mehr 19.000-mal, was eine echte Hausmarke ist. Ein gutes Foto plus eine Überschrift, die Lust auf den Content macht und Lebenshilfe verspricht, übersetzt bedeutet sie in etwa: "Die zehn besten Methoden, mit denen Anfänger Duftöle nutzen können". So einfach kann Pinterest sein.
  2. Beim zweiten Beispiel ist der Unterschied zwischen Followerzahl und Repins noch krasser: Nicht einmal 100 Follower hat Anika Roth und ihr Pin zu Weihnachtsdeko wurde mehr als 200.000-mal repinnt. Dabei fehlt sogar ein Text. Ist es das Foto, das so überzeugte? Ist es die Saison, die diesen Pin befeuert hat? Auf jeden Fall regt es zu DIY an.
  3. Unser drittes Beispiel zeigt exemplarisch, wie ein wirklich guter Rich Rezept Pin aussieht: Eine Mini-Fotostrecke, die schon die Zubereitung lecker aussehen lässt, ein per Rich Pin angehängtes Rezept, eine besonders geformte vegetarische Lasagne. 26.000 Repins sind der Dank dafür für Angela Toepfer, die gerade mal 140 Follower hat.

Du merkst an diesen Beispielen einmal mehr, dass die Followerzahl für dich bei Pinterest unerheblich ist. Kommentiert wurden diese Pins übrigens auch so gut wie nie und wenn, dann überwiegend mit Spam. Repins sind die Messlatte. Mit guten Pins wirst du Reichweite erzielen, auch ohne eine signifikante Schar von Followern zu haben.

Fazit: Konzentrier dich auf Pins mit Mehrwert bei Pinterest

Kuratieren, also das Ausspüren von interessanten Webinhalten und das Repinnen von gelungenen Pins, ist dein erster Ansatz, um interessante Pinnwände bei Pinterest zu schaffen. Der Reichweitenbooster aber sind eigene, exklusive Pins, mit denen die Angebote deines Unternehmens direkt verbunden sind. Verwende den Großteil deines Zeitbudgets für Pinterest darauf, eigene Pins mit Mehrwert zu konzipieren und dann konzentriert umzusetzen. 

Wir haben dir hier eine umfangreiche To-Do-Liste geliefert, die es dir wesentlich erleichtert, dem perfekten Pin nahezukommen. Wie du diese optimierten Pins dann so platzierst, dass sie ihr Potenzial ausspielen, darum drehen sich die nächsten Folgen unser Pinterest-Serie hier auf dem Blog. Gruppenboards, Unterstützung durch Influencer und Werbung auf Pinterest - zu all diesen Themen gibt es von uns für dich schon bald wertvolle Informationen.

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2 Kommentare

  • Das ist mal ein super Beitrag. Hier sind viele Zwischeninfos, die mir in vielen anderen Artikeln, die ich zu dem Thema gelesen habe, gefehlt haben. Genau diese Beispiele helfen aber. :)

    Ich habe eine Frage zum Text. Man soll ja einen Pin, der in mehrere Pinnwände passt (z. B. einen Blogartikel), auch in mehreren Pinnwänden pinnen. Aber wie ist das jetzt gemeint? Gleichzeitig, überall dasselbe Bild? Oder zeitversetzt und mit anderen Bildern? Gilt das dann als ein Pin, oder trotzdem als mehrere Pins?

    Danke schön :)
  • Tolle Zusammenfassung. Vielen Dank dafür!

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